Christmas


Merry Christmas everyone!
Passend zum Start in den Dezember und somit der heißen Phase der Weihnachtszeit, wollte ich noch einen Post zu Weihnachten in Ghana schreiben.
Also der Dezember startet traditionell mit dem Farmers day (1.Dezember), der hier ein nationaler Feiertag ist. Hier werden wie der Name schon preis gibt die Bauern und ihre Arbeit gefeiert und es wird für die Ernte des Jahres gedankt. An diesem Tag gehen die meisten Leute nicht zur Arbeit und die Schulen haben alle geschlossen.
Ein paar Students aus der Schule haben mich aber gefragt, ob ich nicht kommen möchte und da ich sowieso keine Pläne hatte, bin ich dann in die Schule gefahren. Dort haben wir zusammen den ganzen Tag verbracht und ich habe meinen ersten Rock (pencil skirt) fertig gestellt. Es fehlen nur noch die ein oder andren kleinen Nähte. Ich muss sagen, dass ich wirklich stolz darauf bin und es einfach ein schönes Gefühl ist, wenn man selbst etwas erschaffen hat. Spät nach dem Sonnenuntergang bin ich dann wieder Zuhause angekommen und wurde auch schon sehnsüchtig von meiner kleinen Gastschwester erwartet. Das war mein persönlicher Farmers day in Ghana.
Nun zurück zum eigentlichen Thema: wir sind ja alle daran gewöhnt, dass sich der Dezember nur noch um Plätzchen backen, Weihnachtssüßigkeiten, Geschenke und Vorbereitungen für Weihnachten dreht. Ach ja zudem werden wir noch überall mit Weihnachtsmusik beschallt und den ein oder anderen Weihnachtsmarkt statten wir auch noch einen Besuch ab. Dazu spüren wir Weihnachten auch noch über die kalten Temperaturen und wenn es dann noch schneit weiß jeder: It is christmas time!
Für mich ist die Weihnachtszeit die schönste Zeit des Jahres und genieße jedes Jahr aufs Neue die Zeit mit der Familie und Freuden und einfach die harmonische Atmosphäre.
Wisst ihr was ich meine? Jetzt bin ich über 5.000 Kilometer weit weg von Zuhause und wie wird hier Weihnachten gefeiert?
Vor meiner Abreise habe ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht, aber dann stand der 1. Dezember vor der Tür und da habe ich erstmals realisiert, dass morgen normalerweise das erste Türchen des Adventskalenders geöffnet wird. Aber hier gibt es weit und breit keine Adventskalender, Tannenbäume oder Weihnachtsschmuck

Hier kommt meine Mama ins Spiel: pünktlich am 30. Dezember konnte ich mein Päckchen beim Post office abholen und darin befand sich mein Adventskalender.
Ich habe einfach die beste Mama der Welt. DANKE
Wie schon gesagt, wird Weihnachten hier nicht in dem Ausmaß gefeiert wie in Deutschland und die Mehrheit kümmert sich gar nicht, dass Weihnachten bevorsteht. Meine Gastfamilie hat mir erklärt, dass normalerweise am 24. Dezember Essen zubereitet wird (Reis und Hühnchen) und dann wird die Nacht über nicht geschlafen und man geht in die Kirche (kann dann schonmal 8 bis 10 Stunden dauern) und am Morgen den 25. Dezembers werden dann eventuell Geschenke geöffnet. Hier muss man allerdings erwähnen, dass es von Familie zu Familie unterschiedlich ist, ob es Geschenke gibt oder nicht. Zudem sind es dann traditionell keine persönlichen Wünsche, sondern Schuhe oder  Kleidung für den sonntäglichen Kirchgang.
Auch generell werden Geschenke und Weihnachten nicht intensiv zelebriert und hätte ich nicht meinen Taschenkalender immer dabei, dann würde ich nicht bemerken, dass es Dezember ist. Hier ist man einfach nicht in der weihnachtlichen Stimmung, schon aufgrund der 28 Grad täglich. Nur wenn ich dann in Shorts in den Supermarkt in der junction Mall gehe, werde ich an Weihnachten erinnert. Dort können nämlich künstliche Tannenbäume, importierte Weihnachtssüßigkeiten und Dekoration gekauft werden. Aber die Mehrheit kann sich das einfach nicht leisten, den die Preise befinden sich über dem europäischen Standard. Nicht zu vergessen ist der rund um die Uhr wiederholte song: Last Christmas.


Mein Eindruck bezüglich der Haltung gegenüber Weihnachten ist, dass es mehr um Familie und primär Kirche geht und man Gott für das Leben und die Geburt Jesu dankt. Hinzu kommt noch, dass es darauf ankommt, wie die finanziellen Mittel der Familie aussehen und daran orientiert sich dann das Feiern und das Ausmaß an Geschenken und besonderem Essen.
Meine Familie gehört eher dem unteren Mittelstand an, sodass es wohl ein traditionelles, einfaches, ghanaisches Fest wird.
Trotz allem bin ich gespannt auf Weihnachten in Ghana und wünsche euch allen eine schöne Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest
Eure Paulinii

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