Christmas to New Year

          

Nach einer längeren Weihnachtpause melde ich mich frisch im neuen Jahr. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, waren meine Erlebnisse an Weihnachten, aber auch an Silvester mal ganz anders als in Deutschland.
Einen Tag vor Heiligabend bin ich spontan mit ein paar Freiwilligen nach Ada Foah (Volta Region) gefahren, dazu schreibe ich aber noch separat einen Post, da es einfach viel dazu berichten gibt. Freut euch schon mal !
Zurück zu Weihnachten: am 24. Dezember sind wir gegen Nachmittag wieder in Accra angekommen und haben uns für den Abend in meinem Lieblingscafé verabredet (das Café liegt in einer Mall nahe meines Zuhauses und dort gibt es Wlan). An diesem Abend waren die Straßen natürlich sehr voll und es waren gefühlt alle Menschen Nunguas unterwegs.         

Schlussendlich habe ich es dann doch noch in das Café geschafft und bei einem Avocadosalat, Schokoladenkuchen und einem Apfelsmoothie die Bescherung Zuhause bei meiner Familie genossen. Ja ihr habt richtig gelesen, ich war während der kompletten Bescherung live dabei (wenn auch nur über Bildschirm). In diesem Moment habe ich mich meinen Liebsten ganz nah gefühlt. Es war einfach schön und mal eine andere Art Heiligabend zu verbringen (aber nicht die Schlechteste).
Am frühen Morgen des 25. Dezembers ging es mit dem Weihnachtsputz bei meiner Gastfamilie los, da durfte ich auch Hand anlegen. Nach Reinigen des Ofens, der Möbel und Fenster, sowie Wischen des Hauses hatte ich es dann noch rechtzeitig geschafft, bevor Freunde meiner Gasteltern zu Besuch kamen. Das Wohnzimmer wurde im nu in ein Spielzimmer umgewandelt und dann ging schon das Essen los.Traditionell gab es Jollof Rice (Reis in scharfer roter Tomatensauce mit Gemüse und eventuell Fisch oder Fleisch). Dazu wurden dann noch unzählige Flaschen an Coca Cola (für die Kinder) und alkoholfreier Fruchtsekt geöffnet.
Nach einem Tanzwettbewerb zu afrikanischen Rhythmen und zwischen den Kindern und einer weiteren Tanzsession bei der auch ich Part war, wurde dann die englische Version von Kevin allein Zuhaus geschaut. 




Zufälle gibt esda fühlte ich mich gleich noch ein Stück mehr wie Zuhause. Am Abend habe ich meinen Gasteltern noch Geschenke überreicht. Die Freude über eine Krawatte, Schmuck, Nagellack, selbstgemachten Taschen und einer Brosche war groß. Meine kleine Gastschwester Klena musste sich mit meinen Weihnachtsschmuck aus Deutschland begnügen, da ihr Geschenk noch auf dem Weg nach Ghana ist (wie auch meine Geschenke, leider ist das Päckchen von meinen Eltern nicht rechtzeitig angekommen, aber Vorfreude ist ja bekannterweise die schönste Freude).
Am nächsten Morgen bin ich mit ein paar Freunden zu einem weiteren Kurztrip in das nahe gelegene Krokrobite aufgebrochen (hierzu gibt es aber auch einen anderen Post).
Am 30. Silvester ging es mit ein paar weiteren Freunden zu der Pool Party in das Golden Tulip Hotel in Accra. Es war ein rundum entspannter Nachmittag mit einer Portion Sonnenschein.

Am Abend entschieden wir uns spontan zu einem Restaurantbesuch. Der deutsche Freiwillige Niklas


und ich wurden auf eine kleine Geschmacksreise nach Indien mitgenommen. Hier muss ich aber sagen, dass unser Guide Devang (kommt aus Indien) uns durch die 30 Seiten an Gerichten gelotst hat. Mein Favorit war vegetarian Muchurian:  eine Art vegetarische Gemüsebällchen mit einer Vielzahl an Kräutern und einer erfrischendes Minzchutney.Ein weiterer Lieblingsplatz in Accra ist das mexikanische Restaurant el cabrón. Mein absolutesHighlight ist der Pool im Eingangsbereich und die sehr geschmackvolle Einrichtung. Da schmeckt der Cocktail unter dem Sternenhimmel


doch gleich noch besser. So konnten wir in gemütlicher Atmosphäre und mit passender live Musik den Abend ausklingen lassen.


New Year
Silvester habe ich mit meinen Freunden gefeiert. Dazu haben wir uns in einem indischen Lokal (ja schon wieder indisch, perfekt für mich) getroffen. Hier ist allerdings anzumerken, dass als special Promotion das kostenlose Buffett stand. Also perfekt für uns, lediglich die Getränke mussten wir zahlen. In diesem Lokal wurde auch schon um neun Uhr ausgelassen zu indischen Volksliedern getanzt und gesungen.
Nächster Punkt auf unserer Liste stand die Bar Republic. Der Hotspot von weißen Menschen (obrunis). Es stimmt wirklich, wenn man dort ankommt, dann fühlt man sich wie in Europa (besonders beliebt ist der Karaoke Abend jeden Dienstag). Dort konnten wir bei sehr starken Mojitos ausgelassen in das neue Jahr feiern. Unter klarem Sternenhimmel war auch das Feuerwerk noch ein Stück schöner als in Deutschland.



Der letzte Anlaufpunkt für uns war dann die Shisha Lounge mit einer Rooftop Fläche. In der Bar hört man westliche Musik und da konnten wir uns nicht mehr auf den Stühlen halten. Als die Sonne wieder aufging brachen auch wir (es waren mal wieder nur Deutsche übrig, Niklas, Marina und ich) auf den Heimweg auf.
Gegen 6 Uhr fuhren auch wieder die ersten TroTros und so kam ich glücklich und müde gegen 7 Uhr Zuhause an. Dort startete meine Gastfamilie frisch in den neuen Tag. Für mich hieß es nach einer Dusche nur noch gute Nacht und willkommen im neuen Jahr. Am Abend bekam auch ich mein Weihnachtsgeschenk von der Gastfamilie: holy bible (die heilige Bibel) im Taschenformat.
Ich hoffe, dass ihr alle gut in das neue Jahr gestartet seid und wünsche euch für 2018 alles Liebe

Eure Paulinii



Für mich heißt es auch seit einigen Tagen: Halbzeit in Ghana (Ich kann es immer noch nicht recht glauben, wie schnell die Zeit vergeht).Daher hier einige Gedanken, die ich in meinem Reisetagebuch notiert habe: Jetzt bin ich schon 3 Monate hier und wenn ich die vergangene Zeit Revue passieren lasse, dann kommt es mir vor, als ob ich gerade erst angekommen binwo ist die Zeit geblieben?
Woran ich am Anfang alles gezweifelt habe und wo stehe ich jetzt? Ich habe Ghana mit all seinen Facetten tief in mein Herz geschlossen. Vor allem die Menschen bereichern mich tagtäglich, ich habe noch zuvor noch nie so eine Offenheit und Liebe von fremden Menschen erfahren. Wenn ich an meinem Abschied im April denke, dann kommen mir die Tränen. Vor allem Klena (meine dreijährige Schwester) und ich haben eine tiefe Beziehung zueinander aufgebaut.
Ghana hat mir so viel mehr gegeben, als ich je gedacht hätte. Ich habe so viel über mich, das Leben generell, die Kultur und Mentalität verschiedener Nationalitäten und meine Träume gelernt.Auch die Freiwillige aus den unterschiedlichsten Ländern und von allen Kontinenten, sind zu meinen Weggefährten und Freunden geworden. Toleranz, Offenheit, Akzeptanz und Verständnis für kulturelle Traditionen sind der Schlüssel für intensive Begegnungen.
Persönlich bin ich bereits zum jetzigen Zeitpunkt über mich hinausgewachsen und habe mich als Indiviuum entwickelt. Darüber bin ich sehr happy.
Zudem habe ich auch die schwierigen Momente, Hindernisse und Streitigkeiten bewältigt und mich für die schönen Seiten des Lebens geöffnet. Jeder noch so kleine Augenblick ist kostbar. Ich durfte das Geschenk empfangen, die einzigartigsten Fleckchen Ghanas zu erkunden.
Ich bin extrem gespannt, was mir die 2. Hälfte meines Abenteuers bringt, ein weiß ich genau: viel mehr als ich mir vorstellen kann. Denn die Überraschungen und Zufälle sind es, die Momente perfekt werden lassen.
Ach ja, ich weiß jetzt auch wo mein Herz hingehört: in die weite Welt, die Welt ist mein Zuhause.
Auf in ein neues Jahr voller Träume, Möglichkeiten und das Leben.


















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