Ada Foah

My new home !

Eine Auszeit für die Seele, einfach mein persönliches Paradies.
Eigentlich reicht dieser Satz aus, um Ada Foah zu beschreibenjedenfalls für mich. Damit auch ihr an meinem kleinen Paradies auf Erden teilhaben könnt, versuche ich bestmöglich euch mit auf die Reise zu nehmen. Einfach zurücklegen und entspannen.
Ada Foah ist die Bezeichnung für das Inselstück, dass an der Mündung von dem Fluss Volta in das Meer, liegt. Wie schon zu erahnen, ging unsere Reise wieder in die östliche Volta Region (glücklicherweise dieses Mal nur 3 ½ Stunden Fahrt).
Da meine Freundin Marina und ich sehr begeistert von diesem Stück Erde sind, kam es, dass wir das erste Mal uns am 23.12.2017 auf den Weg nach Ada befanden (ja wir haben dort in den heiligen Abend gefeiert). Mit von der Partie waren die Belgierin Kelly (schon wieder Zuhause), drei Norwegerinnen mit pakistanischen Hintergrund, Soyoung aus Südkorea, aber auch wieder Zuhause, Marina und ich. Es ging gegen 10 Uhr mit einem TroTro Richtung Ada Foah auf. Da es einen Tag vor Weihnachten war, waren die Straßen maßlos überfüllt und so gestaltete sich die Suche nach einem passenden TroTro mehr schlecht als Recht.
Nach einem kurzen Verlust von zwei Mädels und die Wiedervereinigung 20 Minuten waren schon einmal ein Grund zum Feiern. Nachdem wir alle gut verstaut in unserem Gefährt angekommen waren, ging es auch schon los.
Nach gut 3 Stunden erreichten wir in das kleine Dorf Ada und dort sollten wir aussteigen. Da wir glücklicherweise auf der Fahrt einen jungen Mann kennen lernen durfte, der zudem auch noch zeitweise in Deutschland lebte und daher ein bisschen gebrochenes Deutsch sprach, fanden wir auch auf Anhieb das kleine Hotel. Er organisierte zudem noch ein Boot, dass uns auf eine zweistündige Erkundungstour nehmen würde. Wir wollten einfach nach America fragen. Ein bisschen verwundert über den Namen machten wir uns nach einer kleinen Auffrischung in dem mehr oder weniger guten Badezimmer (fließend Wasser gab es schonmal) machten wir uns auf die Suche der Bootsanlegestelle. Nach einer kleinen Stärkung in einem Bistro, dass wiederum von der Speisekarte nur Pommes Frites und Jollof Rice (Reis in scharfer Tomatensauce) anbieten konnte, viel die Auswahl nicht schwer und wir begaben uns auf den Weg zu dem ½ Stunde entfernten Ufer.
Dort angekommen warteten schon verschiedene Fischer mit ihren Booten und daneben auch America, der seinen Namen aufgrund seines Bootes, welches mit der amerikanischen Flagge geschmückt ist, trägt. Wir vereinbarten eine zweistündige Bootsfahrt mit Besuch der Ruminsel. Also auf gehts und ab ins kleine Holzboot. Nach den ersten Minuten waren wir alle euphorisch und schlichtweg begeistert. Das ist Urlaub, sich einfach die kühle Brise (sie war auch bitter nötig bei der heißen Mittagssonne) um die Nase ziehen und die Gedanken schwelgen lassen. Nach 15 Minuten kamen wir an einem kleinen Inselabschnitt vorbei, der von zahlreichen Flaggen (darunter natürlich auch die Deutsche), Palmen, Hängematten und kleine Strandhäuschen geprägt war. Hier wollen wir bleiben, war unser erster Gedanke. Aber unsere Tour war ja gerade erst am Anfang und so machten wir unsere Runden zwischen verlegenen Inseln und kamen auch zu der Ruminsel, die aufgrund ihrer Rumproduktion berühmt sein sollte.

Was ich aber hier in Ghana gelernt habe, ist niemals an etwas zu hohe Erwartungen zu pflegen und sich einfach überraschen zu lassen, so auch hier: wir wurden von einem kleinen Jungen und einem älteren (und ehrlich gesagt verwirrten Mann) empfangen und da lag sie vor unseine kleine Insel mit einfachen Hütten und Hühnern. Nach einiger Zeit ging unsere Führung los und uns wurden zwei einfache Gefäße und ein kleines Becken gezeigt. Dazu wurde uns der Prozess der Herstellung veranschaulicht. In den großen Eimern befand sich der Rum und da waren wir auch schon am Ende der Führung. Wir wurden auf Plastikstühle verfrachtet und dann begann die Verkaufsveranstaltung und der Junge übernahm die Leitung. Wir durften den weißen und traditionellen Rum probieren und uns wurde schnell klar, dass man damit Spaß haben könnte. Der Prozentgehalt übertraf bei Weitem dem des für uns gewöhnlichen Havanna Rums. Nachdem der ältere Herr uns noch etwas über Teufel und Geister eingeflößt und dabei auch von hinten an mein Ohr gehuscht kam und mir in Twi-Englisch versuchte, etwas Seltsames mitzuteilen, waren wir froh wieder im Boot angelangt zu sein.
Was für eine Erfahrung.
Nach einer weiteren Stunde Fahrt baten wir America uns an dem zu Anfang gesichteten Strandabschnitt abzuliefern. Dort verbrachten wir den Rest des Tages und mit Untergang der Sonne war es einfach himmlisch. Am Strand waren wir noch mit unseren Füßen im Wasser und haben den Sonnenuntergang beobachtet. Das Abendessen haben wir dann noch in einem kleinem, na ja nennen wir es, familiären Restaurant geordert. Nach zwei Stunden (ja zwei Stunden!) kamen dann unsere mehr oder wenig bestellen Essen. Aus Pommes Frites wurden Reis und aus Rind Hähnchen. Das kann auch nur in Ghana passieren.
Gegen 22 Uhr brachte uns ein Boot wieder zur Anlegestelle, obwohl wir am liebsten vor Ort geblieben wären. Die Nacht war sternenklar und ich bekam eine Gänsehaut, keiner sprach ein Wort, alle ließen sich den perfekten Sternenhimmel und die Nachtfahrt unter die Haut gehen. Auf dem Weg durch das Dorf endete gerade eine Weihnachtsmesse mit einem Tanz der Einheimischen und da haben wir auch noch neugierig unseren Kopf durch die Kirchentür gesteckt. Wieder zurück im Hotel haben meine Zimmernachbarin Kelly und ich noch bis spät in die Nacht über das Leben und dieses und jenes gequatscht.
Am Morgen des 24.12. wurden wir gegen 5 Uhr durch die Geräusche einer Parade geweckt, sodass wir kurze Zeit später mit unserem hab und Gut auscheckten und uns wieder auf dem Weg zu der Anlegestelle befanden. Das Frühstück bestellten wir wieder in dem einzigen Lokal auf der Insel. Die Wartezeit verbrachten wir mit schwimmen, entspannen in der Hängematte oder einen Strandspaziergang. Beim schwimmen entschieden wir uns alle für den See, der 100 Meter weiter in das Meer mündete. So verbrachten dir den Morgen des Heiligenabends in der Sonne, was kann es besseres geben? Der perfekte Start in das Weihnachtsfest.
Um 11 Uhr kam dann auch unser Tütenkaffee mit Omelette und Brot, dazu noch frische Mango. Einfach lecker. Die Zeit war leider viel zu kurz in meinem Paradies und so befanden wir uns kurze Zeit später wieder in dem Dorf Ada und das TroTro brachte uns zurück in die Hauptstadt Accra.

Ada Foah: Teil 2

Schon beim ersten Mal war ich mir sicher, dass dies kein Abschied für immer war und so behielt ich Recht. Dieses Mal war mit von der Partie: Julie (aus Dänemark), Angelica (Schweizerin), Hudson (Australien), Nicolai (Deutscher), Niklas (Deutscher), Marina (Japan) und wie immer meine Freundin Marina (natürlich Deutsche). Ja momentan ist echt die Hochsaison für Deutsche in Ghana…;)
Dieses Mal wollte ich direkt in meinem persönlichen Paradies schlafen und so mietete ich vier kleine Hütten an dem Strandabschnitt. Als wir vor Ort waren, wurden wir noch mit den toilettenartigen Gebilden und der Bucket shower (Dusche mit Wassereimern) vertraut gemacht. Es gibt kein fließendes Wasser und die Toilette ist zu vergleichen mit einem Dixie Klo. Als wir das Wasser für das Waschen inspizierten war uns schnell klar, dass wir unser Trinkwasser nehmen würden. Aber welches Paradies braucht schon sauberes Wasser!?
Die anderen machten sich auf den Weg zur Bootstour und Marina und ich genossen die Zeit in der Hängematte mit einer frischen Kokosnuss. Herrlich! Zwischendurch ein bisschen abkühlen im Wasser und dann wieder in die Hängematte mit meinem neuen, geliebten Kindle E Reader. Am
Abend kamen die anderen auch begeistert mit in Plastik abgefüllten Rum wieder. Das Abendessen (wieder in unserem Lokal) dauerte wieder seine Zeit. Aber was soll man machen? Erst aufregen und dann einfach lachen, es wird nicht schneller, wenn man sich aufregt.

Gegen 22 Uhr wurde für uns noch ein Lagerfeuer entfacht und wir saßen mit Plastikstühlen und Bier, bzw. ich hatte frisch gepressten Ananassaft um das Feuer, wieder bei einem imposanten Sternenhimmel. Nach und nach gingen alle ins Bett, bis auf: Marina und mich. Wir redeten über das Leben und alles Mögliche. Wir hatten einfach Spaß!  Um vier Uhr nachts kamen wir auf die glorreiche Idee am Strand zu schlafen. Gesagt, getan. 
Wir leben schließlich nur einmal. Nachdem ich in meine Hütte geschlichen (Niklas hatte ja bereits tief uns fest geschlafen) und meinen Kulturbeutel, mein Handtuch und ein Kopfkissen geschnappt habe, haben wir uns noch mit Stirnlampen gewaschen und Zähne geputzt: was muss, dass muss. Ich hätte uns gerne mal gesehen. So schlief ich 2 ½ Stunden und dann machte ich mich im Schlafanzug auf den Weg am Strand entlang und einfach den Morgen und die noch kühleren Temperaturen (20 Grad) genießen.
Der Morgen war für einige eher verkatert und daher ging es eher ruhig zu. Dabei hilf die laut aus den Boxen dröhnende Musik nicht viel, aber es war trotzdem einfach wunderbar. Nach Begleichen der Rechnungen (ja der Frau gehörte neben dem Lokal auch die gut 12 Strandhütten) ging es wieder zurück nach Accra. Dasselbe Spiel wie letztes Mal.

Fazit: Ada Foah ist mein persönliches Highlight und einfach der perfekte Ort, um seine Gedanken zu ordnen und jetzt kurz vor meiner Abreise nochmal alles Revue passieren zu lassen. Für mich war es eine Auszeit vom Alltag, denn auch hier in Afrika schleicht sich schnell der Alltagstrott ein und da tut es mir persönlich einfach mal gut abzuschalten und am Strand zu sein. Meine persönliche Lebensweisheit: Strand hilft immer!
Bis zum nächsten Mal
eure Paulinii



Was kann es besseres geben als frische Kokosnuss ?










Good morning Marina (unser Schlafquartier am Strand)



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